DNA-Hybridtest in Schweden

DNA-Analyse kontra Morphometrie [CooRecorder]

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Ingvar Arvidsson: Engagiert sich für gefährdete Tierarten

Einen informativen Vortrag hielt Ingvar an der soeben abgehaltenen SICAMM-Konferenz im schottischen Aviemore. Wie fast überall in Europa wurden in Schweden ab ca. 1900 Bienenköniginnen aus Italien, später grosse Mengen aus den USA importiert und die einheimische Dunkle Biene mehr und mehr verdrängt. Wegen der daraus resultierenden Stechlust geriet die schwedische „Landrasse“ immer mehr in Verruf. Tonangebend beim Import waren anfangs vor allem die etwa 500 Erwerbsimkereien, später auch die ca. 10 000 Hobbyimker.

Heute werden in Schweden überwiegend Buckfastvölker gehalten, gefolgt von Ligustica und Carnica.

Doch sind trotz der massiven Importe unter den ca. 120 000 Bienenvölkern in Schweden immer noch

gut 1 200 Melliferavölker zu finden.

1982 wurde ein Programm für die kontrollierte Züchtung der Dunklen Biene ins Leben gerufen, was aber vom nationalen Verband nicht unterstützt wurde.

1984 erfolgte dann die Gründung des Projektes NordBi für die Zucht und den Schutz der verbliebenen Bestände der schwedischen Mellifera. Mittels Flügelindex-Messungen (CooRecorder) wurden diese Völker ausgewählt.

Schweden ist ein grosses Land und es ist relativ leicht, geeignete Orte für eine Belegstation zu finden. Die erste entstand auf der Insel Lurö, mitten im 5600 km² grossen Värnersee. Dort wurden ausgewählte Drohnenvölker aufgestellt. Die Resultate waren allerdings enttäuschend. Erst die DNA-Analyse brachten die Wahrheit zu Tage: es waren Mischvölker. Die Flügelmessungen sind für die Unterscheidung von Hybriden n i c h t geeignet.

Interessant ist, wie in Schweden der Zuchtstoff verbreitet wird. Wegen der grossen Distanzen werden ganze Apidea-Kästchen mit Bienen und Wabenstücken mit Eiern transportiert. Flugfracht hat sich nicht bewährt, da die tiefe Temperatur im Frachtraum die Eier schädigt.

Heute können die Züchter aus drei verschiedenen DNA-getesteten Zuchtlinien ihren Zuchtsoff beziehen. Für die Begattung stehen drei verschiedene drohnensichere Belegstellen zur Verfügung, auf denen pro Jahr um die 600 reinrassige Mellifera-Königinnen gezüchtet werden.

Als Projektleiter von NordBi hat sich Ingvar sehr beim Aufbau von Prüfhöfen engagiert. Es ist keine leichte Aufgabe dafür Freiwillige zu finden.

Aus: Verein Schweizer Mellifera Bienenfreunde VSMB Oktober 2009, Seite 14

 

DNA-Analyse eliminiert Rassenhybriden, die bei morphologischen Flügelvermessungen

nicht erkannt wurden.

www.apigenix.com

 

Das FLÜGEL-INDEXprogramm von G. Pexa zur Merkmalsbeurteilung dient der Vorkörung

http://www.pexa.de/inhalt_d_f.htm

zur Unterscheidung der Bienenrassen von Drohnen, Königinnen und Arbeitsbienen, um:

- die Trefferquote bei der Bienenrassebestimmung zu erhöhen,

- Minusvarianten wegen Fehlpaarung, die nicht im Vertrauensbereich der Mellifera liegen, vor der DNA-Analyse zu

verwerfen,

- nur von ‚rassentypischen‘ Königinnen mit vorgekörten, privat vermessenen Drohnen die 30 Drohnenlarven bzw.

Drohnenpuppen zur DNA-Analyse einzuschicken.

 

Rassentypische Drohnen einer positiv (90%) DNA-getesteten M-Königin garantieren nur die Reinrassigkeit der Mutter (und Arbeitsbienen), von der sie abstammt; es darf nur von der Mutter Zuchtstoff umgelarvt werden, die DNA-getestete M-Königin darf nur als Drohnenvolk eingesetzt werden!

 

Wird ein Königinnenflügel (England) mit dem FLÜGEL-INDEXprogramm von Pexa positiv als melliferatypisch vermessen, der wie Arbeitsbienen im Vertrauensbereich der Mellifera liegt, so bedeutet das Ergebnis dasselbe, wie wenn ihre eigenen Drohnen positiv untersucht worden wären, es garantiert die Reinrassigkeit ihrer Mutter, von der sie abstammt; es darf nur von der Mutter Zuchtstoff umgelarvt werden!

 

Werden Arbeitsbienen einer beliebigen Königin mit dem FLÜGEL-INDEXprogramm von Pexa positiv als melliferatypisch vermessen, die im Vertrauensbereich der Mellifera liegen, so darf von dieser Königin Zuchtstoff umgelarvt werden!

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