Erfahrungen & Philosophie

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1978 kauft ich, Roland Wörsching,  von Heilbronner Imkern meine ersten Bienenvölker als sinnvolle Ergänzung und ökologischen Ausrichtung meiner schulischen Lehrtätigkeit im Agrarbereich.

Die ersten zwei Jahre imkerte ich mit Carnica-Bienen in 10er Zandermagazinen mit zwei Bruträumen, Zuchtstoff holte ich von der Mutterstation des Landesverbandes Württembergischer Imker in Bretten.

Der fast unbändige Schwarmtrieb der damaligen Carnica und die Bildung von weisellosen Fluglingen über Zwischenböden nach Karl Pfefferle mit Weiselnäpfchenbrechen und späterer Rückvereinigung machte die Imkerei zu einem Fulltime Job. Erst als ich den Mut aufbrachte Frau Maria Pfefferle anzurufen, weil meine C-Bienen nicht so reagierten wie in ihrem Buch Imkern mit dem Magazin" beschrieben wurde mir klar, dass ihre C-Sklenarbiene vom Carnica-Züchter Wieland in Krems in der Ofenstraße  anders reagierten und nur mit dieser Biene die Anleitungen in seinem Buch 1 : 1 umzusetzen waren. Der Bautrieb dieser Sklenarbiene war extrem ausgeprägt, ebenso war sie keine ‚Hockbiene‘, sie lief mit etwas Rauch rasch durch das Absperrgitter bei der Bildung von Jungvölkern ohne die Königin suchen zu müssen. Der Schwarmtrieb dieser Sklenarbiene war bedeutend geringer als bei meiner bisher gehaltenen Carnica, aber die Regina 2000 von Erhard Schehle aus Mayerhofen bei Isny, ein Rassenhybrid aus lederbrauner Ligustica* x Carnica, der in der F1 schon sein Potential offenbarte, war schwarmträger.

*Wildvolk aus dem Aostatal im Piemont, ein extremer Stecher der durch Anpaarung von extrem sanftmütigen Carnicadrohnen zu umgänglichen Wirtschaftsvölkern gepusht wurde. Gleichzeitig (Für Vergleichsversuche)  wurden von mir Buckfastköniginnen von Günther Ries  aus Ahnatal-Heckershausen (Kassel) und Königinnen von Roy Weaver (Texas) lederbrauner Ligustica getestet.

Der Jahrhundertwinter 1984/85 mit minus 28°C vom November 1984 bis Ende März 1985 ruinierte alle Völker mit Gelbeinschlag, die keine Winterruhe/Brutpause bis März einhalten; der Beginn des Brutgeschäft es wird nicht nur von der Außentemperatur bestimmt , sondern auch vom Juvenilhormontiter der Königin und Arbeitsbienen; steigt dieser wie bei südlichen Bienenrassen üblich Ende Januar an, beginnt das Brutgeschäft unabhängig von der Außentemperatur; Frühjahrsbienen im Spätwinter ohne Pollenvorräte und Ausflugmöglichkeiten erbrütet… kahlgeflogene Völker, Ruhr!

Ein literarisches Denkmal erster Qualität setzte Karl Pfefferle im Jahre 1976 mit seinem Werk "Imkern mit dem Magazin", das inzwischen in der 11. Auflage zum erfolgreichsten Imkerlehrbuch des vergangenen Jahrhunderts wurde und als Standardwerk gilt. Weltweite Anerkennung erhielt der Autor hierfür auch auf den APIMONDIA-Kongressen in Athen (1979) und in Budapest (1983), wo er für sein Buch jeweils eine Goldmedaille erhielt.

Heute gilt Karl Pfefferle als Pionier der modernen Magazinimkerei Deutschland. Auf den Arbeitsgrundlagen von Dr. Sachs aus Hohenheim entwickelte er eine eigenständige Betriebsweise.

Belegstelle Sherberton 1985

1985 besuchte ich mit der Gemeinschaft der Buckfastimker Bruder Adam in Buckfast-Abbey und anschließend einen Berufsimker mit 1000 Völkern der einheimischen englischen Dunklen Biene in der Heidetracht. Dieser hat die Buckfastbiene wegen Verflugs nach 3 Testjahren wieder ausgesondert trotz größerer Schwarmträgheit. Während seine Bienenvölker von der Ebene zur Heide die Berghänge hochfliegen mussten und dem Wind voll ausgesetzt waren hatte Bruder Adam seine Völker in Talmulden windgeschützt 'versteckt'.

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1985 war nach dem Jahrhundertwinter ein ausgezeichnetes Waldhonigjahr - wenn man noch Bienenvölker hatte. Auch mir wurde klar, dass Winterhärte bzw. Wintertauglichkeit eine wichtigere Bieneneigenschaft ist als Schwarmträgheit. Die Umstellung auf die Mellifera (Dunkle Biene) habe ich seit 1985 nie bereut. Die Robustheit, Langlebigkeit und Winterhärte sind beeindruckend, Sanftmut und Schwarmtrieb einer durchgezüchteten Carnica ebenbürtig, Kalkbrut oder andere Brutkrankheiten bei mir unbekannt, nur die Kittharzverwendung ist ein Problem, bei Massentrachten aus dem Wald/Honigtautracht ist die Mellifera unschlagbar!

 

Wir verkaufen nur in Ausnahmefällen M-Königinnen

oder M-Zuchtvölker zu Testzwecken,

tauschen aber gerne mit Mellifera-Züchtern

 durchgezüchtetes Mellifera-Reinzuchtmaterial aus.

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